Gießen
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) forderte die Gießener Stadtpolitiker auf, die Linienführung der Buslinien 1 und 11 in Kleinlinden sachorientiert und im Sinne der Allgemeinheit zu diskutieren. Hierbei müsse insbesondere berücksichtigt werden, dass die Haltestelle Brüder-Grimm-Schule in der Lützellindener Straße für große Bereiche Kleinlindens die am besten erreichbare Haltestelle sei. Dies beträfe beispielsweise die meisten Anwohner der Straßen Hermann-Löns-Straße, Holunderweg, Burggartenstraße, Lützellindener Straße, Heide, Andreasteich, Ginsterbusch, Schlehdorn oder Bürgermeister-Jung-Weg. Für den durch Busse überhaupt nicht erschlossenen Bereich der östlichen Wetzlarer Straße stelle die Haltestelle Brüder-Grimm-Schule die deutlich nächste Haltestelle dar.
Ziel eines attraktiven Busangebots müsse sein, alle Haltestellen Kleinlindens tagsüber mindestens viermal pro Stunde mit der Innenstadt zu verbinden. Dies ließe sich durch eine Verlängerung der bislang an der „Waldweide“ endenden Fahrten der Linie 1 zu den Haltestellen Brüder-Grimm-Schule und Brüder-Grimm-Schule Süd erreichen, so Patrik Jacob, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes. Die Linie 11 könne dann wieder auf den alten Linienweg zurückgenommen werden. Geprüft werden solle in diesem allerdings, ob im Bereich der Kreuzung Lützellindener Straße / Allendorfer Straße eine zusätzliche Haltestelle eingerichtet werden könne, um die Verbindung von Allendorf und Lützellinden zur Brüder-Grimm-Schule zu verbessern. Auch könne über eine weitere Verlängerung aller Fahrten der Linie 1 nach Allendorf nachgedacht werden.
Sollte eine – voraussichtlich sehr kostengünstige – Verlängerung der Linie 1 über die Waldweide hinaus nicht realisierbar sein, müsse die Linie 11 wie seit Dezember 2008 weiterhin über die „Brüder-Grimm-Schule“ fahren. Unabhängig davon solle die Stadt Gießen ihren Einfluss bei Stadt Wetzlar geltend machen, dass auf der Linie 11 Busse nach modernstem Emissionsstandard eingesetzt werden.
„Für einige Anwohner der Heide seien zusätzliche Busse sicherlich störend, hier müsse jedoch das Allgemeinwohl höher bewertet werden“ erklärte Jacob. Ein attraktives und gut ausgebautes Busnetz sei aus umweltpolitischen Gründen notwendig, um Schadstoffe und Lärmbelastung durch den Autoverkehr zu reduzieren. Hierfür sei es unerlässlich, auch Straßen zu befahren, die keine Hauptverkehrsstraßen sind. Auch in Gießen werde dies vielfach praktiziert. Beispielhaft seien Professorenviertel, Sandfeld, Wieseck, Rödgen oder Lützellinden angeführt.