Gießen
Straßenverkehrslärm belastet die Gesundheit / Kommunen und Bürger sind gefordert
Rund 50 Millionen Menschen leiden deutschlandweit unter Straßenverkehrslärm. Nicht ohne Grund: Aufgrund der Zunahme des Pkw- und Lkw-Verkehrs in den letzten Jahren ist der Lärm trotz verschiedener Lärmminderungsmaßnahmen nahezu konstant hoch geblieben. Dauerhafter Lärm gefährdet die Gesundheit, da er das Risiko von Herz- und Kreislaufkrankheiten erhöht. Um diese Gesundheitsbelastung zu verringern, sind Politik und Bürger gleichermaßen gefordert. Darauf verweist der Kreisverband Gießen des Verkehrsclubs Deutschland e.V. (VCD) anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Lärm und gibt Tipps, wie jeder Einzelne zur Lärmvermeidung beitragen kann.
"Die Hauptursache für Straßenlärm ist das Rollgeräusch der Fahrzeugreifen. Ab etwa 30 km/h sind die Reifen die dominante Geräuschquelle am Auto, und mit wachsender Geschwindigkeit nimmt dieser Lärm zu", erklärt Patrik Jacob vom VCD Gießen. "Deswegen sollten Autofahrer auf leise Reifen und den optimalen Reifendruck achten." Ein weiterer Tipp: Je langsamer gefahren und je früher hochschaltet wird, desto geringer ist der Motorlärm. Wenn das Auto länger als zehn Sekunden steht, sollte der Motor ausgeschaltet werden. Das sorgt nicht nur für mehr Ruhe, sondern spart auch Sprit. Besonders nachts sollte darauf geachtet werden, Autotüren nicht laut zuzuschlagen -- auch das verringert die Lärmbelastung. Wer im Auto gern Musik hört, sollte darauf achten, nicht die ganze Umgebung zu beschallen: Nicht nur die Nerven der Mitmenschen könnten darunter leiden, auch die eigenen Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. "Der einfachste Weg, Straßenlärm zu verringern, ist aber immer noch, das Auto häufiger stehenzulassen, unnötige Fahrten zu vermeiden und kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen", so Jacob.
Der Kreisverband Gießen fordert die Bürger auf, sich auch in der Kommunalpolitik aktiv für mehr Lärmschutz einzusetzen. So könne man Druck auf die Politik ausüben, verkehrsberuhigte Bereiche und Geschwindigkeitsbegrenzungen auszuweiten. Diese senkten das Tempo von Autos und Lkw und verringerten so den entstehenden Lärm. So genannter Flüsterasphalt auf Hauptstraßen könne die Lärmbelastung um bis zu 80 Prozent senken. Auch könne die Kommune dazu angeregt werden, den Fuß- und Radverkehr zu fördern. Dadurch werde der Verkehr vom Auto weg verlagert, hin zu einer leiseren und dabei auch umweltfreundlicheren Mobilität.
Weitere Informationen zum Tag gegen Lärm unter <link http: www.vcd.org _blank moz-txt-link-abbreviated>www.vcd.org .