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Bahn & Bus, Pressemitteilung
Gießen

Fahrgastverbände sprechen sich für einen zusätzlichen Bahnsteig im Bahnhof Gießen aus

Pro Bahn, Pro Bahn&Bus, VCD und Lumdatalbahn e.V. fordern Neubau eines Bahnsteigs zwischen Gleisen 7 und 8.

Die Organisationen

  • Fahrgastverband PRO BAHN e.V. mit seiner Gliederung PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen
  • ProBahn&Bus e.V. mit seiner Gliederung Regionalverband Mittelhessen
  • Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. mit seiner Gliederung VCD-Kreisverband Gießen
  • und Lumdatalbahn e.V.

sprechen sich für den Neubau eines zusätzlichen Bahnsteigs im Bahnhof Gießen im Gleisbereich der Main-Weser-Bahn aus. Zwischen den Gleisen 7 und 8 kann problemlos ein zusätzlicher Bahnsteig entstehen. Dieser ist mit dem geplanten Durchstich der Fußgängerunterführung auf die Bahnhof-Westseite realisierbar oder es können entsprechende bauliche Vorleistungen erfolgen, um danach den Bahnsteig in einer extra Maßnahme zu realisieren. Es ist ein Anschluss sowohl an die Fußgängerunterführung als auch an die Fußgängerüberführung herzustellen. Es sind in der südlichen Ausfahrt Anpassungen im Gleisbereich erforderlich. In dem Zusammenhang wird sich für die Schaffung einer direkten Fahrmöglichkeit auf dem westlichen Gleisfeld des Gießener Bahnhofs in Fahrtrichtung Wetzlar ausgesprochen.

Begründung:

Die Nahverkehrsleistung im Bahnhof Gießen ist in den letzten 15 Jahren kontinierlich gesteigert worden. Dies liegt insbesondere an zusätzlichen Verbindungen nach Frankfurt am Main aber auch an eine Verlagerung von Zugverbindungen vom Oberhessischen Bahnhof (Gleise 11 bis 15) auf die Gleisanlagen der Main-Weser-Bahn (Gleise 1 bis 5).

Früher wurden 60% der Nahverkehrszüge auf der Relation Gießen-Dillenburg über den Oberhessischen Bahnhof abgewickelt. Mit den zunehmenden Bedarfen, insbesondere für Pendler von Verbindungen aus dem Lahn-Dill-Kreis in den Rhein-Main-Ballungsraum aber auch schon durch die Verknüpfung von SPNV-Verbindungen, erfolgte eine schrittweise Verlagerung auf die Gleise 1 bis 5.Der große Durchbruch kam mit dem Mittelhessen-Express (RB 40/RB 41) im Jahr 2006 und dem Main-Lahn-Sieg-Express (RE 99/RE 98) und durch das Flügeln bzw. Koppeln der Züge im Jahr 2010. Seither ist insbesondere das Gleis 4 sehr stark beansprucht aber auch in deutlichem Umfang das Gleis 1.

Seit der Wiedereinführung von Zusatzleistungen auf der Relation Gießen-Marburg als Ersatz der früher jede Station anfahrenden Züge der Hessischen Landesbahn (bis 2014) muss vielfach schon an einem Bahnsteig gleichzeitig mit mehreren Triebwagen abgefahren werden. Will man die Verkehrswende, müssen künftig auch wieder längere Züge eingesetzt werden, so dass ein etwa gleichzeitiges Abfahren auf einem Gleis nicht mehr möglich sein wird.

Um auch noch Erweiterungskapazitäten zu haben, insbesondere wenn einmal die Strecke zwischen Friedberg und Frankfurt viergleisig ausgebaut sein wird, ist der Bau einer zusätzlichen Bahnsteiganlage dringend erforderlich. Es soll nicht der Eindruck entstehen, als ist es für die Reaktivierung der Lumdatalbahn unabdingbar, dass in Gießen eine Erweiterung erfolgt. Mit dem Reaktivierungsprojekt soll hier kein direkter Zusammenhang hergestellt werden. Da die Lumdatalbahn mit allen Fahrten bis nach Gießen durchgebunden werden soll, ist es natürlich von Vorteil, wenn in Gießen mehr Kapazitäten geschaffen werden.

Es zeigt sich, dass durch die Nutzung des Flügelns und Koppelns es auf dem Bahnsteig für Gleis 4 und 5 insbesondere im Bereich der Treppenanlage zu starkem Gedränge unter den Fahrgästen kommt.

Zwischen den Gleisen 7 und 8 liegt eine Brachfläche, welche ausreichenden Raum bietet, dort auf dem Mindestmaß der Länge zwischen der späteren Unterführung und der bereits bestehenden Überführung einen Bahnsteig zu errichten. Das ist eine ausreichende Länge, um mit Nahverkehrszügen in Doppeltraktion an der Bahnsteigkante zu halten. Die Gleise müssten teilweise einen Fahrdraht erhalten, der heute nicht vorhanden ist. Lediglich am südlichen Ende in Fahrtrichtung Frankfurt müsste für das Gleis 8 eine Gleisverknüpfung mit zwei Weichen eingebaut werden. Nach Norden sind alle Gleise in der heutigen Lage passend. Im Falle der Schaffung einer direkten Fahrmöglichkeit nach Wetzlar wären weitere Veränderungen nötig aber durchaus sinnvoll und zukunftsweisend. Das Gleis 6 kann als Durchgangsgleis ohne Bahnsteig dienen, um z.B. Güterzüge abzuwickeln.

Gießen, den 16.05.2018

 

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