Hessen

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Landesverband Hessen

Frankfurter Terminal 3 noch größere Fehlinvestition als BER

Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Landesverband Hessen, reagiert mit Kritik auf den Spatenstich für das Terminal 3 am Frankfurter Flughafen. „Alle Welt schüttelt zu Recht den Kopf über die 5,3 Milliarden Euro, die der neue Berliner Flughafen kosten wird. Allerdings entsteht dort ein kompletter Flughafen, während in Frankfurt 3 Milliarden für ein einziges, überflüssiges Gebäude verpulvert werden.“

Das neue Terminal werde in einigen Jahren entweder leerstehen oder nur notdürftig mit Billigfliegern aufgefüllt sein – beides bedeute weder einen Gewinn für Fraport noch für die Region, so VCD-Landesvorstand Werner Geiß. „Unterm Strich ist das Terminal 3 eine noch größere Fehlinvestition als der Flughafen BER. Es wird genauso wenig gebraucht, wie die Nordwest-Landebahn gebraucht wurde.“

„Offensichtlich haben Fraport und Lufthansa ihre neue Konkurrenz noch gar nicht auf dem Schirm“, wundert sich Geiß. Zum einen seien dies jene innovativen kleineren Langstreckenjets aus Verbundwerkstoff, die weltweit Ballungsräume nonstop verbinden, ohne Zubringerflüge und ohne Umsteigen auf einem „Drehkreuz“. Diesen Trend werden nach VCD-Einschätzung Fraport und die Lufthansa mit ihren riesigen lauten Blechfliegern nicht aufhalten können. Eindrucksvoll habe der Pariser Aerosalon in Le Bourget die neue Entwicklung bewiesen: Die in Frankfurt heute noch bevorzugten Großflugzeuge wie der Airbus 380 sind Ladenhüter.

Zum anderen rüsteten sich andere Ballungsräume für den Langstreckenverkehr. Heute München, demnächst Berlin. Und die kleineren Langstreckenjets der neuen Generation würden heute schon in anderen Metropolregionen erfolgreich eingesetzt, z.B. in Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart.

Ein Aspekt kommt für den VCD in der öffentlichen Debatte bisher zu kurz. Das Terminal 3 diene nicht dem Wohl der Region, sondern solle künstlich mehr Umsteigeverkehr generieren – mit entsprechender Lärmbelastung. „Der Bau ist ein reines Privatvergnügen von Fraport. Wenn der Fraport-Vorstand meint, sich so etwas gönnen zu müssen, dann muss er auch die Verkehrserschließung aus der eigenen Kasse bezahlen.“ Es sei nicht zu verstehen, wenn für Autobahn- und S-Bahn-Anschluss der Steuerzahler aufkommen müsse. Dieses Geld fehle dann anderswo für dringende Straßensanierungen und den ÖPNV-Ausbau.

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