Hessen

Gerne bewerten wir aktuelle Mobilitätsthemen in Hessen aus einer ökologischen und nutzerorientierten Perspektive. Wir stehen für TV- und Radio-Statements zur Verfügung.

Für fundierte Hintergrundartikel oder Gastbeiträge vermitteln wir den Kontakt zum Landesvorstand und den hessischen Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats des VCD.
 

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Frankfurt & Rhein-Main

"Park(ing) Day" Frankfurt 2016 - VCD wirbt für eine lebenswerte Stadt

Frankfurt am Main, 24. September 2016 - Beim "Park(ing) Day" in Frankfurt wurde von verschiedenen Umweltverbänden durch die Umgestaltung von Parkplätzen für eine lebenswertere Stadt und die Befreiung vom Auto geworben.

Auch der VCD war mit einem Stand vor Ort, um die Bürger von der enormen Flächeninanspruchnahme eines parkenden PKW aufmerksam zu machen. Besonders effektiv erwies sich hierbei die Verwendung des Gehzeug, mit dem Karl-Heinz Peil die Blicke der Passanten auf sich zog. Ein PKW-Stellplatz ist etwa 12 Quadratmeter groß. Eine wertvolle Fläche, die zum Wohlergehen der Bürger auch ganz anders genutzt werden könnte. Etwa durch Pflanzen und Grünflächen, Sitzmöglichkeiten oder Fahrradstellplätze. Auf einem PKW-Stellplatz würden z.B. 10 Fahrräder Platz finden.

Der VCD fordert daher eine Verkehrspolitik für eine lebenswerte Stadt: 

Die in den kommenden fünf Jahren in Frankfurt regierenden Parteien CDU, SPD und Grüne sprechen sich in Ihrem Koalitionsvertrag für „mehr Bäume und Sitzbänke im öffentlichen Raum“ aus. Sie wollen „die Verbesserung der Aufenthaltsqualität“, die „gesetzten Klimaschutzziele und die Stärkung der Mobilität“ erreichen.

Die in ihrem Vertrag konkret benannten Projekte fokussieren sich auf den Ausbau von S-, U- und Straßenbahnstrecken, den wir begrüßen.

Aber das reicht nicht aus, die Ziele für den Klimaschutz zu erreichen, für alle Verkehrsteilnehmer*innen eine bessere Mobilität zu ermöglichen und die Lebensqualität aller Stadtbewohner*innen zu verbessern. Dazu müssen die gesetzlichen Vorgaben zum Flächenbedarf des Fußverkehrs konsequenter umgesetzt werden. So wie es eine Vorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung verlangt: „Das Parken auf Gehwegen darf nur zugelassen werden, wenn genügend Platz für den unbehinderten Verkehr von Fußgängern gegebenenfalls mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrern auch im Begegnungsverkehr bleibt, ...“

 

Wir fordern:

Die vorhandenen Genehmigungen zum Gehwegparken im Sinne der Vorschrift zu überprüfen und anzupassen. Auch die Wege zu Haltestellen von Bussen und Bahnen müssen barrierefrei werden, um ausreichend Platz für Menschen mit Gehhilfen, Rollstühle oder Kinderwagen zu bieten. Nicht nur die Haltestellen. Der Rad- und der Fußverkehr müssen insgesamt gestärkt werden. Ihnen sollte in einem neuen „Gesamtverkehrsplan Frankfurt am Main“, mit seinen Vorgaben für die Verkehrsplanung der Stadt, mehr Gewicht eingeräumt werden. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern könnte für jeden Stadtteil ein „Masterplan Nahmobilität“ entstehen.

Ergänzt durch ein erweitertes ÖPNV-Angebot mit günstigeren Fahrpreisen, dichteren Taktzeiten und einem gut verknüpften Liniennetz, sowie ein engmaschiges stadtweites Bike- und Carsharing-Angebot, ließe sich gute Mobilität mit Lebensqualität für alle verbinden.

Der Nutzen für den Klimaschutz wäre groß: Wird das Auto häufiger stehen gelassen und werden stattdessen die Wege zu Fuß, mit dem Rad oder in Bussen und Bahnen zurückgelegt, wird schnell ebenso viel Energie gespart wie durch den Einbau neuer Wohnungsfenster oder die Dämmung von Häuserwänden.

Die Veränderung von Gewohnheiten spielt eine bedeutende Rolle, will man das Klima schützen und die Lebensqualität verbessern. Städtische Ämter werben bereits dafür, erreichen aber nur selten die breite Öffentlichkeit, weil ihre Möglichkeiten finanziell wie personell nicht ausreichen.

 

Wir fordern:

Den Aufbau und die Finanzierung einer Lebensstil-Kampagne, die Impulse im täglichen Leben gibt und brauchbare, bezahlbare Angebote macht; für eine Mobilität ohne überzogenen und ungebremsten Autoverkehr!

Auch eingefahrene Gewohnheiten auf Kosten der Gesundheit müssen objektiv thematisiert werden. Tempo 30 auf der Straße ist keine Schikane! Gegenüber Tempo 50 verringert sich der Lärm so stark als würden nur noch die Hälfte der Autos fahren. Der Anhalteweg ist bei Tempo 30 nur halb so lang wie bei Tempo 50. Das erhöht die Sicherheit beim Gehen und Rad fahren, besonders für Kindern und alte Menschen, die am häufigsten in lebensgefährliche Unfälle verwickelt werden. Die Chance einen Unfall zu überleben steigt von 20 auf 90 Prozent.

Tempo 30 muss auch auf Hauptverkehrsstraßen durchgesetzt werden!

Den Flyer zum Park(ing) Day finden Sie hier.

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