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Landesverband Hessen, Bahn & Bus, Pressemitteilung
Landesverband Hessen

Position des VCD Landesverbandes Hessen zum Schienenknoten Frankfurt

Ein Großteil der Verspätungen im DB Netz haben ihren Ursprung im Schienenknoten Frankfurt. Die Notwendigkeit des Ausbaus der Schiene zeigt sich nirgendwo deutlicher als hier.

"Im Rahmen des geplanten Börsengangs wurde die Bahn kaputt-gespart. Durch den Rückbau von Gleisen und insbesondere den Verkauf von Grundstücken an strategischen Punkten, beseitigte die Bahn jegliche Resilienz aus ihrem System und schaffte sich oberirdisch einen Flaschenhals nach dem anderen", sagt Heiko Nickel, Verkehrspolitischer Sprecher des VCD Hessen. "Die Planung des teuren Tunnelbaus ist ein Ergebnis der verfehlten Bahnpolitik des Bundes der vergangenen Jahrzehnte."

Die Einsparungen an der Infrastruktur und die marginalen Erlöse durch Grundstücksverkäufe erweisen sich heute als teure Fehlentscheidungen. Die Untertunnelung von Frankfurt soll es nun richten. Dafür sollen – nach heutigem Preisstand - rund 3,6 Milliarden Euro investiert werden. Doch der Tunnelbau wird erst nach 2040 Erfolge zeigen. Zu langsam für die zügige Umsetzung des Deutschlandtakts und wesentliche Verbesserungen im Nahverkehr.

Der VCD Hessen erachtet die Kapazitätserweiterung am Knoten Frankfurt für dringend notwendig und hätte es sehr begrüßt, wenn im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auch der oberirdische Ausbau unter Rückkauf und Erweiterung der DB Trassen nachvollziehbar untersucht worden wäre, denn hierin steckt Potential und mit den Summen die der Tunnelbau verschlingt – am Ende werden es weit mehr als 4 Milliarden Euro sein – ließe sich viel bewegen.


„Wir halten den Tunnel für eine praktikable Variante, hätten aber eine ergebnisoffene Machbarkeitsstudie erwartet, mindestens jedoch eine detaillierte Darlegung warum nur der unterirdische Ausbau den Anforderungen genügt," sagt Mathias Biemann Vorsitzender des VCD Landesverband Hessen.


Der VCD Landesverband spricht sich klar für eine Stärkung des Schienenverkehrs aus. Die Klimaziele im Verkehr lassen sich nur mit einer massiven Verlagerung von Personen- und Güterverkehr auf eine vollständig elektrifizierte Bahn erreichen. Da der Fernbahntunnel seine Kapazitätserweiterungen aber erst nach seiner Fertigstellung in zwei Jahrzehnten entfalten kann, wäre es fatal, wenn die dringend benötigten oberirdischen Ausbaumaßnahmen im Schienenknoten Frankfurt und die Beseitigung anderer regionaler Engpässe, wie im Bahnhof Hanau, entfallen oder nur halbherzig angegangen würden.

„Den oberirdischen Ausbau schneller umzusetzen, sollte höchste Priorität haben. Das schon ein Jahrzehnt verschleppte Programm von FrankfurtRheinMainPlus in einem wesentlichen Ausbauabschnitt mit Bezug auf den Fernbahntunnel zu beschneiden, wäre nicht das richtige Signal“, sagt Till Schäfer Bahnexperte im Vorstand des VCD Hessen. "Die vollständige Umsetzung des Programms FRM+ ist die Voraussetzung dafür während der Bauphasen des Fernbahntunnels einen stabilen Betrieb zu gewährleisten."
https://www.frmplus.de/


Für Rückfragen:
Mathias Biemann, Vorsitzender des VCD Hessen; M.: 0151 2684 6475
Heiko Nickel, Verkehrspolitischer Sprecher des VCD Hessen; M.: 0151 2015 3300
 

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