Hessen

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Frankfurt & Rhein-Main

Unerreichbare Erlebniskarte Rhein-Main

Der Verkehrsclub Deutschland VCD begrüßt das neue Angebot des RMV für den Freizeitverkehr, wünscht sich aber den Verkauf der RheinMainCard am Fahrkartenautomaten.

Ab März 2017 ist die RheinMainCard des RMV erhältlich. Anders als der Name annehmen lässt, kann sie nicht nur im Rhein-Main-Gebiet genutzt werden, sondern im gesamten Tarifgebiet des RMV. „Damit wird die Nutzung von Bahn und Bus auch in der Freizeit attraktiver“, lobt Mathias Biemann, Sprecher der VCD Regionalgruppe Rhein-Main. Ein dicker Wermutstropfen sei allerdings die hohe Zugangsbarriere zum Angebot: Die Karte kann nur in einer Verkaufsstelle und nicht am Automaten gekauft werden.

Der VCD vermutet dahinter die allgegenwärtige Befürchtung des RMV, dass informierte Kunden konventionelle Fahrkartenangebote umgehen und dem Verkehrsverbund dadurch Einnahmeausfälle bescheren könnten. Denn mit 22 Euro für zwei Tage ÖPNV-Nutzung ist die Karte preiswerter als die einfache Tageskarte der Preisstufe 6 oder 7. Diese Befürchtung ist aus Sicht des Verkehrsclubs allerdings überzogen, denn zum einen sind die Tageskarten in diesen Preisstufen keine wesentliche Einnahmequelle des Verbunds und zum anderen bescheren attraktive Angebote zusätzliche Einnahmen – sofern man sie auch ohne große Umstände kaufen kann. „Für den RMV könnte sich hier ein interessantes Geschäftsfeld eröffnen“, glaubt der VCD-Sprecher, „denn etwa 33 Prozent unserer Wege legen wir in der Freizeit zurück!“

"Diese Preiserhöhung fordert Ausflügler geradezu heraus, mit dem Auto zu fahren."  Mathias Biemann, VCD Rhein-Main

Wünschenswert seien aber nicht nur touristisch geprägte Angebote wie die RheinMainCard, sondern auch günstige Fahrkarten zu Naherholungszielen. Erst jüngst wurde die Fahrt zwischen Frankfurt und dem bei den Städtern beliebten Hausberg, dem Großen Feldberg, von 9,60 auf 16,70 Euro, um 74 Prozent verteuert, ohne das bisher schon mäßige Verbindungs-Angebot zu verbessern. „Das unterstützt nicht die umweltfreundliche Freizeitmobilität mit Bus und Bahn, sondern fordert geradezu heraus, mit dem Auto zu fahren“, kritisiert Biemann „trotz der am Wochenende überfüllten Parkplätze“.

Die wenig attraktiven Angebote für die Ausflügler seien aber nicht nur rund um Frankfurt ein Problem. Auch bei den Verbindungen zu den Naherholungszielen anderer Städte und Kommunen müsse sich bei Angebot und Preis etwas tun. Für den ländlichen Raum könne das ein Gewinn sein, denn die verstärkte Nutzung non Bus und Bahn im Ausflugsverkehr verbessere die Auslastung am Wochenende und helfe das ÖPNV-Angebot aufrechtzuerhalten.

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