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Verkehrswende braucht Personal

Aufruf am 1. März beim Klimastreik #wirfahrenzusammen teilzunehmen

Nicht lange nach dem Lokführerstreik werden nun die Beschäftigten bei
kommunalen und kreiseigenen Verkehrsgesellschaften am Freitag und Samstag auch in Hessen streiken. Die Zuverlässigkeit der Bus- und Bahnverbindungen ist aufgrund von krankheitsbedingten Personalausfällen und Personalmangel auf einem Tiefstand. Manche hessische Städte haben bereits einen Notfahrplan mit Angebotsausdünnungen eingeführt. Auf der wichtigen Lahnstrecke zwischen Gießen und Limburg und auf der Strecke von Gießen nach Gelnhausen fährt gar kein Zug mehr oder nur auf Abschnitten, weil Stellwerke nicht besetzt sind oder kundige Fahrerinnen und Fahrer fehlen.
Für Freitag, den 1. März rufen Fridays for Future und die Gewerkschaft ver.di unter dem Motto „Wir fahren zusammen“ zum Klimastreik auf. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt bundesweit und in Hessen diese Initiative, denn eine nachhaltige Verkehrswende und soziale Gerechtigkeit müssen Hand in Hand gehen.
Der Klimastreik fordert den Ausbau klimafreundlicher Mobilitätsangebote zur gesellschaftlichen Teilhabe auch für mobilitätseingeschränkte Menschen und im ländlichen Raum. Das setzt eine gute Infrastruktur und attraktive Arbeitsbedingungen voraus. Die aktuelle Situation in den Verkehrsbetrieben ist geprägt von langen Schichten, wenig Pausen, unplanbaren Dienstzeiten und massivem Personalmangel, der die Arbeitsbelastung erhöht. Kürzungen im Bundeshaushalt für das Schienennetz gefährden zudem die Klimaziele, da der Verkehrssektor für rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich ist.
Gleichzeitig sind die Ausgaben für den Neu- und Ausbau von Landes- und Bundesfernstraßen auf einem nie dagewesenen Höchststand. Es ist schon lange bekannt, dass ohne eine deutliche Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, vom eigenen Auto in Bus und Bahn, die international vereinbarten Klimaschutzziele nicht zu erreichen sind. Während Diesel weiter subventioniert wird, ist nicht genügend Geld da, motiviertes und kompetentes Personal für Lokomotiven, Straßenbahnen, Stellwerke und Busse zu finden und zu halten.
Ob jung oder alt, mit oder ohne Führerschein, ob mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Fahrrad – ein
verlässlicher und inklusiver ÖPNV mit ausreichend Bus- und Bahnverbindungen ist für alle gut.
Personenbeförderung ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Sie muss darum auch ökologischen und sozialen Anforderungen gerecht werden und flächendeckend für alle nutzbar sein. Deshalb fordern wir Bund und Länder auf, endlich massiv in unseren Nah- und Regionalverkehr zu investieren. Nur so können zukünftig mehr Menschen entspannt Busse und Bahnen nutzen. Ein wichtiger Schritt für die sozial-ökologische Mobilitätswende.

Wir rufen dazu auf, am 1. März beim Klimastreik teilzunehmen, zum Beispiel in Frankfurt am Main auf dem Römer um 12 Uhr! Die Orte und Zeiten des Klimastreiks im Bundesgebiet finden Sie unter fridaysforfuture.de/wirfahrenzusammen

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