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VCD Hessen fordert Erhalt der Bahn nach Bad Wildungen - Verlust würde auch Schwalm-Eder-Region hart treffen

Kassel, 20. Juni 2014. Der ökologische Verkehrsclub VCD Hessen reagiert besorgt auf Überlegungen, die Bahnstrecke nach Bad Wildungen aufzugeben. Dies würde nicht nur die Kurstadt hart treffen.

„An dieser Bahnstrecke hängen nicht nur Bad Wildungen und Fritzlar. Wird sie abbestellt, wird sich auch der Intercity aus dem jetzigen Umsteigebahnhof Wabern verabschieden, und das trifft Homberg, Borken und den ganzen Schwalm-Eder-Kreis“ so VCD-Landesgeschäftsführer Martin Mützel. 

Besonders benachteiligt werde dadurch der Kreis Waldeck-Frankenberg. Dieser beteiligt sich derzeit auch finanziell an der Wiederherstellung der Bahnstrecke Korbach–Frankenberg. Über die Kreisumlage bezahlen selbst die Bad Wildunger Bürger mit. Martin Mützel: „Es kann nicht angehen, dass ausgerechnet in dem Landkreis, der sich selber an einer ureigenen Aufgabe von Land und Nordhessischem Verkehrsverbund NVV beteiligt, die erste Abbestellung einer Bahnlinie in Hessen seit über zehn Jahren erfolgt. Diesen Lohn hat das Engagement bestimmt nicht verdient!“

Der VCD appelliert an das Land Hessen, zusammen mit dem NVV die Strecke von Bad Wildungen nach Wabern zu erhalten. „Ein Grüner Verkehrsminister sollte sich nicht durch einen weiteren Rückzug der Eisenbahn profilieren“, so Mützel. Nach Schätzung des VCD Hessen liegen die Gesamtbetriebskosten der 17 km langen Strecke nicht einmal halb so hoch wie das Gesamtdefizit des Flughafens Kassel-Calden, der von weniger Passagieren genutzt werde als die Bahnstrecke.

Die von der Bahn erschlossenen Städte Fritzlar und Bad Wildungen haben zusammen über 31 000 Einwohner. Bad Wildungen ist Hessens größtes und Deutschlands drittgrößtes Heilbad mit über 120 000 anreisenden Kurgästen pro Jahr. „Wenn man diese Kundschaft angemessen bedienen will, ist eine stündliche Buslinie zum Anschluss an Kassel und den Fernverkehr noch lange nicht ausreichend“, so Mützel.

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