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Frankfurt & Rhein-Main

ASB und Verbände stellen gemeinsam klar: Poller kein nennenswertes Problem für Rettungskräfte

Frankfurt am Main, 8. September: Nachdem in den vergangenen Wochen immer wieder eher emotionale und teilweise missverständliche Äußerungen Einzelner die Medien im Hinblick auf die Behinderung der Rettungskräfte im Straßenverkehr dominierten, trafen sich am Donnerstag die Vertreter von ASB, VCD, ADFC und Radentscheid Frankfurt, um gemeinsam über dieses Thema zu sprechen.

Auslöser dafür waren unterschiedliche Aussagen der Verbände über Schaden und Nutzen von Pollern auf Straßen und Plätzen zur Verkehrsberuhigung.

Es herrschte Einigkeit darüber, dass Behinderungen und Veränderungen der Verkehrsführung auf den Frankfurter Straßen ein Dauerthema sind. Die zur Verkehrsberuhigung aufgestellten Poller spielen dabei aber, auch im Vergleich zu den zahlreichen Baustellen des Hoch-, Tief- und Straßenbaus keine nennenswerte Rolle.

Im Fall der Cronstettenstraße, mit dem die überzogene Poller-Berichterstattung in den Medien begann, hatte die Frankfurter Branddirektion vorab die neuen Anfahrtswege berechnet und keine Einwände, da die zwei Pollerreihen nur bei Einsätzen direkt an den dortigen Häusern geöffnet werden sollen.
Die Branddirektion hat nach Meinung der Verbände auch die besten Möglichkeiten und Fähigkeiten, das zu beurteilen, denn sie verantwortet unter ihrem Dach die Berufsfeuerwehr und einen professionellen Rettungsdienst.

Ludwig Frölich, Landesvorsitzender des ASB Hessen stellt als Ergebnis klar: „Die aktuell kursierenden Bedenken gegenüber Pollern im Hinblick auf die Verkehrsberuhigung können wir als Verband nach intensiver Prüfung nicht teilen. Im Gegensatz zu den seit vielen Jahren alltäglichen Autostaus und Falschparkern lassen sich die bekannten Poller bei der Anfahrt gut einplanen und stellen unsere Rettungskräfte vor keine Probleme im Alltag. Im Fall der Cronstettenstraße sorgen sie auch nicht für Verzögerungen, weil die Poller von Anfang an umfahren und nicht ständig auf- und wieder zugeschlossen werden müssen, wie es in den Medien dargestellt wurde. So war es auch seitens der Branddirektion gedacht und an uns Verbände kommuniziert.“

Mathias Biemann, Vorstandsmitglied des VCD Hessen: „Auch wenn uns jeder Poller schmerzlich zeigt, dass die praktizierte Verkehrsüberwachung nicht ausreicht: Die Erfahrung lehrt uns, dass Verkehrsberuhigung ohne diesen physischen Schutz der Plätze und Wege noch nicht funktioniert, weil die Regeln der Straßenverkehrsordnung und Verkehrsschilder viel zu häufig nicht beachtet werden.“

Werner Buthe von der Verkehrswende Hessen und dem Radentscheid Frankfurt ergänzt: "Eine Verkehrswende, die mittlerweile alle auch aus Gründen der Umweltpolitik für unabdingbar halten, werden wir nur erreichen, wenn Flächengerechtigkeit ernst genommen wird und durch maßvolle Umverteilung Ruhezonen für Menschen in den aktuell noch autozentrierten Zonen entstehen. Viele europäische Städte machen uns dies bereits erfolgreich vor, für mehr Lebensqualität."

Ansgar Hegerfeld, Landesvorsitzender des ADFC Hessen und verkehrspolitischer Sprecher des ADFC Frankfurt am Main: „Radwege müssen so breit und frei von Falschparkern sein, dass auch Rettungsdienste diese problemlos zur Anfahrt nutzen können. Selbst tausende Radfahrende können innerhalb von wenigen Sekunden eine Rettungsgasse bilden, wie wir es gerade erst bei der bike-night wieder mehrfach erlebt haben. Leider hat die Stadt Frankfurt die Bearbeitung der privaten Falschparker-Anzeigen praktisch eingestellt, sodass diese Rettungswege oft versperrt sind.“

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