Hessen

Landesverband Hessen, Frankfurt & Rhein-Main, Fuß & Fahrrad, Saubere Luft
Frankfurt & Rhein-Main

Die „Grüne Welle“ mithilfe von Fußgänger-Bettelampeln dient nicht der Luftreinhaltung.

In den letzten Jahren sind Ampelanlagen zur "Luftreinhaltung" umgebaut worden. Menschen die zu Fuß gehen müssen nun länger warten.

In den letzten Jahren sind Ampelanlagen – mit erheblichem finanziellem Aufwand – umgebaut worden, so dass es für die Hauptrichtung des Autoverkehrs eine „Grüne Welle“ gibt. Fahrzeuge einschließlich des Radverkehrs, die diese bevorzugte Straße kreuzen wollen, werden durch Kameras erfasst und erhalten „Grün".

Menschen die zu Fuß gehen müssen dafür länger warten. Vor dem Umbau der Ampelanlagen hatten sie bei jedem Ampelumlauf automatisch "Grün". Nun müssen sie erst eine Anforderungstaste drücken und es bleibt erst einmal „Rot“, bis ihnen die Straßenüberquerung durch die für den Autoverkehr optimierte Schaltung freigegeben wird.
Das ist eine Benachteiligung gegenüber der bisherigen Ampelschaltung, denn dabei hatten zu Fuß Gehende immer ihr "Grün" parallel zum fließenden Fahrzeugverkehr. Sie konnten sich, wenn sie sich der Ampel näherten, mit ihrer Gehgeschwindigkeit auf ihr absehbares "Grün" einstellen.

Durch die „grüne Welle“ für den Autoverkehr soll die Luft sauberer werden, so die Verheißung von Kommunen wie Offenbach und Frankfurt a. M. und des Landes Hessen. Jetzt hat aber das  Umweltbundesamt nachgemessen: Die „Grüne Welle“ ist kontraproduktiv (und nicht nur eine Behinderung des Fußverkehrs). Das Autofahren wird dadurch attraktiver und es wird mehr gefahren.

Der Umbau der Ampelanlagen hat sich somit als Geldverschwendung erwiesen: Gemäß dem jetzt vom Umweltbundesamt herausgegebenen Bericht  Flüssiger Verkehr für Klimaschutz und Luftreinhaltung

www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/texte_14-2023_fluessiger_verkehr_fuer_klimaschutz_und_luftreinhaltung.pdf

„gehen die spezifischen Emissionsfaktoren zwar um etwas über 1 % zurück, dieser Effekt wird aber durch die Zunahme der Fahrleistung – also den Rebound-Effekt – vollkommen absorbiert, was insgesamt sogar zu einer leichten Zunahme bei den Gesamtemissionen führt.“ – so das auf Seite 245 dargestellte Ergebnis.

Was tun?

FUSS e. V. und Verkehrsclub Deutschland in Hessen fordern: Den weiteren Umbau stoppen und Ampelanlagen – sofern sie nicht durch Zebrastreifen  ersetzt werden – fußverkehrsfreundlich machen. Nicht mehr Autoverkehr, sondern die Förderung des Fußverkehrs dient der Luftreinhaltung.

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