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Frankfurt & Rhein-Main

Frankfurt braucht die Straßenbahn

Frankfurt, 8.12.2018: Der Fahrplanwechsel bringt Frankfurt am Main und dem Umland nun endlich ein Nachtverkehrsnetz, das einer Metropolregion angemessen ist. Auf den Bahn- und S-Bahnstrecken in die Pendlerhauptstadt wird es Verbesserungen geben. Am täglichen Angebot in der Stadt wird sich aber trotz drohendem Dieselfahrverbot nur wenig ändern.

„Es ist gut, dass aus dem vom VCD vor rund 25 Jahren für Frankfurt entworfenen Nachtbuskonzept endlich ein Nachtverkehrsnetz für die Region geworden ist“, freut sich Heiko Nickel vom Verkehrsclub Deutschland. Die vielen Zweifel, die es damals gegen ein noch weiterreichendes Konzept gab, sind durch das kontinuierliche Wachstum des Nachtbusverkehrs endlich Geschichte.

Weniger Freude macht dem VCD die Entwicklung des innerstädtischen Angebots am Tage. Zwar gibt es mit der 75 nun die erste Elektrobuslinie in Frankfurt und mit der Tramlinie 14 ein verbessertes Angebot auf der Altstadtstrecke, aber bedeutende Verbesserungen sind ausgeblieben. „Unter dem Druck der Dieselklage und mit Blick auf ihre Klimaschutzziele sollte die Stadt mehr auf die Straßenbahn setzen. Diese transportiert sehr viele Fahrgäste, komfortabel, schnell und völlig abgasfrei in der Stadt“, fordert Nickel. Vorhandene Konzepte wurden verschleppt und fehlen heute. Die Ringstraßenbahn ist ein Beispiel dafür: Seit 1996 steht sie im Verkehrsplan der Stadt. Auf der Teilstrecke von der Bockenheimer Schlossstraße zur Friedberger Warte könnte sie längst die überlasteten Busse der Linie 34 ersetzen, mehr Fahrgäste befördern und jährlich tausende Dieselkilometer einsparen. „Hier muss endlich die baureife Planung auf den Tisch. Seit der Machbarkeitsstudie sind schon wieder vier Jahre vergangen“ kritisiert der VCD-Mann.

Auch auf den direkten Verbindungen zwischen Frankfurt und seinen Nachbarstädten ist Sand im Getriebe. Für die Verlängerung der Straßenbahnstrecken nach Neu Isenburg, Bad Vilbel und Offenbach, von wo täglich besonders viele Pendler nach Frankfurt strömen und für schlechte Luft sorgen, gibt es keine Einigung. „Die Uneinigkeit der Städte hat einmal mehr einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität ihrer Bewohner“ bedauert Nickel.

Dass Vertreter der kommunalen Politik zwar in den Chor derer einstimmen, die mehr Engagement beim Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur fordern, aber dann, wenn sie selbst die Entscheidungs- und Planungshoheit in der Hand haben, nicht einig sind, sei regelmäßig ein Trauerspiel. Neu Isenburg, Bad Vilbel und besonders Offenbach und Frankfurt würden durch die abgasfreie Straßenbahn profitieren. Politiker und die Verwaltung der Kommunen müssten jetzt endlich in einen konstruktiven Dialog treten.

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Heiko Nickel
Verkehrspolitischer Sprecher VCD Hessen

Tel.: 069 4788 3858 
Mob.: 0151 2015 3300
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