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Neuer Fahrplan auf der Main-Weser-Bahn: Verkehrsclub sieht Vor- und Nachteile

Mit „Vor- und Nachteilen verbunden“ sieht der der Kreisverband Gießen des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) das neue Angebot auf der Main-Weser-Bahn. Zum Fahrplanwechsel am 13.12.2009 komme es dort zu einigen Änderungen. So werde der Intercity Richtung Frankfurt eine halbe Stunde früher fahren, der Intercity aus Frankfurt eine halbe Stunde eher ankommen. Dies habe zur Folge, dass sich auch viele Regionalzüge verschieben. Auf der Verbindung Gießen – Frankfurt bleibe das gute Angebot weitgehend erhalten, die Fahrgäste müssten sich vor allem ­darauf einrichten, dass ihre gewohnten Züge veränderte Zwischenhalte oder Fahrzeiten hätten.

Anders sehe es allerdings auf anderen Verbindungen im Regional- und Fernverkehr aus. So sei Kassel nicht mehr im gewohnten Stundentakt erreichbar, sondern nur mit zwei Zügen im 30-Minuten-Abstand und anschließender 90-minütiger Pause. Dies habe auch zur Folge, dass sich die Anschlüsse in Kassel änderten. Ein Umstieg in Kassel von und nach Berlin sei nun nur noch alle zwei Stunden möglich, während die Anschlüsse z.B. Richtung Paderborn verbessert würden. Nach Hannover und Hamburg gehe es künftig eine halbe Stunde schneller, da der IC die Schnellfahrstrecke zwischen Kassel und Hannover nutze.

Positiv sei auch, dass beispielsweise Regionalbahn-Kunden der Lahn-Kinzig-Bahn künftig immer einen Anschluss an schnelle und zuschlagfreie RegionalExpress-Züge von und nach Frankfurt hätten, so Patrik Jacob, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes. Anders sehe dies auf der Vogelsbergbahn aus. Insbesondere Nutzer der RegionalExpress-Züge müssten für die schnellste Verbindung in die Rhein-Main-Metropole künftig alle zwei Stunden in den IC umsteigen. Dies verteuere die Fahrt deutlich. Insbesondere bei Einzelfahrten sei keine durchgehende RMV-Fahrkarte möglich, auch seien Sondertickets wie das Hessenticket nicht nutzbar. An vielen Bahnhöfen erhalte man gar keine Fahrkarten für den IC. Der VCD erneuerte in diesem Zusammenhang seine Forderung, dass die Nutzung der InterCitys mit RMV-Fahrkarten – wir früher in den InterRegios – möglich sein sollte, gegebenenfalls auch – wie in anderen Verbünden – gegen einen kleinen Zuschlag. Gegenwärtig gebe es lediglich Wochen- und Monatszuschläge zu Zeitkarten, jedoch keine Einzelzuschläge.

Der VCD forderte darüber hinaus, dass der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) ein gemeinsames Konzept für eine stündlich verkehrende Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt und Kassel (und darüber hinaus) entwickeln. Es sei nicht akzeptabel, dass die beiden hessischen Metropolen zuschlagfrei lediglich alle zwei Stunden verbunden sind und dass beispielsweise der letzte RegionalExpress von Frankfurt nach Kassel bereits um 19.21 Uhr fahre. Schließlich sei die Main-Weser-Bahn die Strecke in Hessen mit den höchsten Fahrgastzahlen. Ein verbessertes Angebot habe auch den Vorteil, dass man sich weniger abhängig von - kaum beeinflussbaren - Entscheidungen der Deutschen Bahn bei Änderungen im Fernverkehr mache. Dann könne es nicht mehr passieren, dass der Fernverkehr den Fahrplan des Regionalverkehrs völlig durcheinander würfele.

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