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Tempo 30 rettet Leben! Zum Tag der Verkehrssicherheit startet der VCD bundesweit die Aktion»1000 Orte für Tempo 30«

Tempo 30 rettet Leben, erhöht die Verkehrssicherheit und schafft Klarheit! Anlässlich des Tages der Verkehrssicherheit, am 15. Juni 2013, macht der ökologische Verkehrsclub VCD gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Umwelt-, Verkehrs- und Verbraucherverbänden sowie Ärzten und Unternehmen auf diese Tatsachen aufmerksam.

Parallel dazu fällt der offizielle Startschuss für die bundesweite Fotoaktion »1000 Orte für Tempo 30«. Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland sind aufgerufen, an den Orten Fotos zu machen, wo Tempo 30 unerlässlich ist. Alle Fotos zusammen sollen zeigen, wir brauchen keinen Flickenteppich in Deutschland, wir brauchen Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerorts – für mehr Sicherheit, Ruhe und Lebensqualität. Die Zeit ist reif.

Schon längst ist die Temporeduzierung unter Experten und Unfallforschern als eine der wichtigsten Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit auf den Straßen bekannt und anerkannt. Statistiken belegen es zudem schwarz auf weiß: die Zahl der Verkehrsunfälle bei Tempo 30 geht um 40 Prozent zurück, die Verletzungsrisiken bei einem Zusammenprall von Fußgänger und Pkw sind wesentlich geringer als bei Tempo 50. Doch die Bundespolitik vermeidet es wieder einmal, sich gegen die Autolobby zu stellen.

Die bisherigen Regelungen in der Straßenverkehrsordnung (StVO) führen dazu, dass wir einen ständigen Wechsel der Geschwindigkeiten erleben. Tempo 50 wechselt sich mit Tempo 30-Zonen und kurzen Tempo 30-Strecken ab. „Dieser, zum Teil sehr kleinteilige Wechsel, ist verwirrend. Er verhindert ein einheitliches Niveau, die Wirkung von Tempo 30 kann sich nicht voll entfalten, zudem erfordert es komplizierte Ampelschaltungen und fördert Staus“, so Patrik Jacob vom VCD Gießen. Er hofft, dass die künftigen Regierungen in Berlin und Wiesbaden die richtigen Weichen stellen, damit z.B. in  der Ortsdurchfahrt Rödgen und in der Wetzlarer Straße in Kleinlinden wieder Tempo 30 eingeführt werden kann, das im letzten Jahr weitestgehend abgeschafft wurde. Die Beibehaltung von Tempo 30 sei hier von den Anwohnern und der Gießener Politik – von Ortsbeiräten über Magistrat bis zur Stadtverordnetenversammlung  und über alle Parteigrenzen hinweg – gefordert worden.

Mit Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit wächst der Spielraum für die Ausgestaltung eines individuellen. Müssten nur noch Tempo 50-Straßen ausgewiesen werden, würde sich der bürokratische Aufwand extrem verringern, denn umfangreiche Genehmigungsverfahren wären nur noch für einen kleinen Teil des Straßennetzes erforderlich. Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim VCD-Bundesverband: „Wir müssen das Prinzip umkehren, mit Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit und Tempo 50 dort, wo es erforderlich, aber auch sicher ist.“

Zum Tag der Verkehrssicherheit appelliert der VCD an die Bürger, die Fotoaktion »1000 Ort für Tempo 30« zu unterstützen und für die Europäische Bürgerinitiative »30km/h macht die Straßen lebenswert« (EBI) zu unterschreiben. Wenn alle zusammen es schaffen, bis November 2013 eine Million Unterschriften zu sammeln, muss die EU-Kommission handeln. So kann ein entscheidender Impuls gesetzt werden – auch für die Änderung der Straßenverkehrsordnung in Deutschland.

Weitere Informationen zu »1000 Orte für Tempo 30«:<link http: tempo30.vcd.org aktionskarte.html _blank> tempo30.vcd.org/aktionskarte.html

Die europäischen Bürgerinitiative: <link http: de.30kmh.eu _blank>de.30kmh.eu

Zum Bündnis für Tempo 30 gehören der ADFC, der Bundesverband Carsharing, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Europäische Bürgerinitiative "30km/h - macht die Straßen lebenswert!", der Ökologische Ärztebund, Robin Wood, die Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, der Branchenverband VSF, nextbike sowie der VCD.

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