Gießen
Der Kreisverband Gießen des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) begrüßt die Planungen der Stadt Gießen, einen Nachtbusverkehr an Wochenenden einzuführen. Dies erlaube den Nachtschwärmern, ohne Auto kostengünstig unterwegs zu sein. Der VCD erhofft sich dadurch auch, dass die Zahl der Autofahrten unter Alkoholeinfluss zurückgehe.
Das vorgeschlagene Konzept mit zwei Linien an Wochenenden im Stundentakt sei ein guter Einstieg in ein Nachtnetz. Patrik Jacob, Vorstandsmitglied des Kreisverbandes, hofft, dass die Fahrgäste hiervon rege Gebrauch machen. Hierzu sei eine aktive Vermarktung seitens der Stadt notwendig, um das Angebot auch in den Zielgruppen bekannt zu machen. Neben einer eigenen Internetseite, Plakaten und einem kleinen Fahrplan für die Hosentasche sollte insbesondere eine Kooperation mit Kneipen und Diskotheken angestrebt werden. Der VCD plädiert an die Stadtversammlung, keinen Zuschlag für den Nachtverkehr zu beschließen. Dies könne die Zahl der Fahrgäste beträchtlich erhöhen. In Frankfurt gab es mit Wegfall des Nachtzuschlags eine erhebliche Steigerung der Fahrgastzahlen.
Ebenfalls nach Frankfurter Vorbild solle auch das ‚Halten auf Wunsch’ eingeführt werden. Dies sei genehmigungsrechtlich möglich und erlaube den Fahrgästen ‚zwischen den Haltestellen’ auszusteigen, um die notwendigen Fußwege zu verkürzen. Gerade von Frauen werde dies gerne genutzt. Gut angenommen werde in Frankfurt auch der Einsatz von Nachtbussen in den Nächten vor Feiertagen.
Bei erfolgreichem Start der zwei Nachbuslinien könne dann auch mittelfristig an eine Ausweitung auf alle Stadtteile und naher Umlandgemeinden gedacht werden.