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Gießen

Verkehrsclub kritisiert überdurchschnittliche Preissteigerung bei Einzelfahrkarten

Der Kreisverband Gießen des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) befürchtet Fahrgastrückgänge aufgrund der deutlichen Preisanhebung bei den Einzelfahrkarten im Stadtgebiet Gießen. Die Einzelfahrkarte für Erwachsene kostet ab 15.12.2013 2,10€ statt 1,80€ und damit 16,6 % mehr. Kinderfahrkarten werden um 13,6% teurer und kosten nun 1,25€. Auch die Tageskarte und die Gruppentageskarte verteuern sich mit einer Preissteigerung von 17,1% bzw. 11,1% deutlich. Im gesamten RMV stiegen die Preise im Gegensatz dazu durchschnittlich nur um ca. 2,4%. Gerade für Gelegenheitskunden und für kurze Strecken werde der Bus in Gießen dadurch unattraktiver: „Bei allem Verständnis für die angespannte Haushaltslage der Stadt: durch den sehr großen Preissprung könnten viele Fahrgäste abgeschreckt werden.“, so Gerd Wiesmeier für den VCD. Er äußerte aber auch die Hoffnung, dass vermehrt Fahrgäste auf Monats- und Jahreskarten wechselten. Deren Preis stiegen nicht so deutlich und seien damit attraktiver geworden. Eine Monatskarte lohne sich bereits, wenn man an 10 Tagen in die Stadt und wieder zurück fahre. Positiv sei auch dass die Stadt Gießen Wochen-, Monats- und Jahreskarten weiterhin billiger anbiete als vom RMV vorgesehen. Die deutliche Reduzierung der Fahrkarten für Gießen-Pass-Inhaber sei aus sozialen Gründen vorbildlich.
Im Fahrplan tue sich zum diesjährigen Fahrplanwechsel wenig. Einige Verbesserungen auf der Linie 10 und den Linien 801 und 802 wurden bereits im Oktober umgesetzt. Wichtigstes Ereignis wäre die Eröffnung der Haltestellen am neuen Bahnhofsvorplatz. Der lange Fußweg zu den Ersatzhaltestellen am Mathematikum sei endlich Geschichte. Künftig könne perfekt mit kürzesten Wegen zwischen Bus und Zug umgestiegen werden.
Wiesmeier äußerte die Hoffnung, dass längst überfällige Verbesserungen im Rahmen des gerade in der Überarbeitung befindlichen Nahverkehrsplans verwirklicht werden können. Neben zusätzlichen Fahrten an Samstag Nachmittagen gehörten hierzu beispielsweise die Errichtung von weiteren Wartehallen oder die bessere Anbindung des Wohngebietes „Schlangenzahl“. Der Entwurf des Nahverkehrsplan der Stadt befinde sich momentan in der Anhörungsphase und stehe auf <link http: www.giessen.de _blank moz-txt-link-abbreviated>www.giessen.de zur Verfügung (Suche > Nahverkehrsplan). Stellungnahmen und Anregungen könnten noch bis Mitte Januar abgegeben werden.
Ein Lob bekamen die Stadtwerke für die auszugsweise Aufnahme der Regionalbuslinien in das neue Fahrplanheftchen der Stadt. Für einen Euro erhalte es nun Fahrpläne aller Linien, die Gießen bedienen. Wünschenwert sei aber noch die Aufnahme der Regionalbusse in den städtischen Liniennetzplatz, da diese oftmals auch attraktive innerstädtische Verbindungen bedienten .


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Ein optimales Bus- und Bahnangebot, mehr Platz für Fahrräder, umweltschonende Autos, mehr Sicherheit für Kinder: So sieht nachhaltige Mobilität für den Verkehrsclub Deutschland aus. Um diese Vision zu verwirklichen, wurde der VCD e.V. 1986 gegründet. Seitdem haben umweltbewusste mobile Menschen eine Alternative zu den herkömmlichen Automobilclubs und die Verkehrspolitik ein ökologisches Korrektiv. Derzeit unterstützen 55.000 Mitglieder und Förderer den VCD.

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