Auf diese absehbare Entwicklung hatte der VCD in den vergangenen Jahren wiederholt hingewiesen und ein fortschrittliches Flughafenkonzept für Deutschland gefordert, das die unsinnige Konzentration des Fernflugverkehrs und viele Zubringerflüge ersparen würde. Denn Deutschland ist multizentrisch strukturiert und verfügt über ein dichtes Netz an Flughäfen.
Leider wird das Ende für den A380 erst einmal wenig verändern. In Frankfurt haben der Flughafenbetreiber Fraport und die Lufthansa mit ihrem Geschäftsmodell des Drehkreuzes, das mit zahlreichen Zubringerflügen riesige, veraltete und laute Langstreckenjets füllt, noch für Jahre Tatsachen geschaffen, die die Rhein-Main-Region belasten. Mit dem Bau des Terminal 3 wird diese Fehlentwicklung nun auch in Beton gegossen.
Der VCD Hessen fordert deshalb die Erhöhung der Lärmentgelte in Frankfurt, damit zukünftig weniger alte, laute Maschinen den Airport anfliegen. Die Fraport muss – zum Wohl der Region – endlich ihren Widerstand dagegen aufgeben!
Die immense Klimaschädigung des Flugverkehrs kann wohl primär nur noch durch technischen Fortschritt begrenzt werden. Denn sowohl die Reiselust der Bevölkerung in den Industriestaaten, als auch der wachsende Wohlstand der Bevölkerung in den Schwellenländern lassen einen weiterwachsenden Flugtourismus erwarten.
Tatsächlich ist das Innovationspotential hoch. Deshalb wurde schon vor 11 Jahren im Darmstädter Kongresszentrum „Darmstadtium“ das EU-Projekt „Clean Sky“ initiiert, das die Konstruktion von Verkehrsflugzeugen mit halbierter Klimabelastung vorsah, leider bisher ohne marktreife Erfolge. Aktuelle Militär-, Privat- und Experimentalflugzeugtypen beweisen aber, dass man sehr viel sparsamer fliegen kann. Der VCD fordert daher ein verbindliches EU-Projekt für innovative Verkehrsluftfahrt, das mit Abgaben auf in der EU verkaufte Tickets finanziert wird, sowie eine klimagerechtere Besteuerung der Flugtreibstoffe.