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Über 60 Organisationen rufen zur Fahrraddemo über die Autobahn am 29.09.2024 auf.
Die Bundesregierung plant, die Autobahn A5 auf zehn Fahrstreifen auszubauen. Dagegen
gibt es Widerstand aus dem Rhein-Main-Gebiet. Über 60 Organisationen rufen zur Fahrraddemo am 29.09.2024 auf, um gegen das Projekt zu protestieren und eine klimafreundliche Mobilitätswende zu fordern. Laut einer Machbarkeitsstudie der Autobahn GmbH von 2019, die erst seit Kurzem für die Öffentlichkeit zugänglich ist, würde die geplante Verbreiterung der A5 zu erheblichen Auswirkungen auf Anwohnerinnen und Anwohner und Umwelt führen. Zwei Sportplätze, geschätzte 100 Grundstücke und Gärten, 12 Kleingartenvereine, ein Europäisches
Vogelschutzgebiet, mindestens ein Habitat einer geschützten Tierart und ein Trinkwasserschutzgebiet im bereits schwer geschädigten Stadtwald sind bedroht. Hinzu kommt
die zunehmende Lärm- und Abgasbelastung.
Hans Christoph Stoodt ist Anwohner an der A5 und Mitglied der Bürgerinnen- und Bürgerinitiative "Es ist zu laut - Gegen den Ausbau der Autobahn A5 durch Frankfurt“. Er sagt: „Der Lärm und die Abgase, denen wir täglich ausgesetzt sind, sind schon heute eine Zumutung. Ein Ausbau auf 10 Spuren würde bedeuten, dass wir jahrelang eine Baustelle vor der Tür hätten und Lärm und Abgase danach nochmals ansteigen würden. Der Ausbau der A5 ist daher ein nicht zu verantwortendes Projekt, das unsere Gesundheit gefährdet!“ Die Kosten liegen laut der Machbarkeitsstudie bei 1,1 Milliarden Euro. Nicht darin enthalten sind die Lärmschutzmaßnahmen, die Ab- und Auffahrtsspuren sowie die Verbreiterung zahlreicher
Brücken. Das Demo-Bündnis geht daher von weit höheren Kosten aus und fordert, das Geld stattdessen in den Ausbau von ÖPNV und Radverkehr zu stecken.
Mathias Biemann vom Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert: „Die Machbarkeitsstudie tut so, als müsse man die Verkehrsentwicklung der letzten Jahrzehnte einfach so fortschreiben und
hält den Ausbau der A5 für dringend erforderlich – nämlich zur Beseitigung von Engpässen. Nein! Es ist vielmehr die Aufgabe einer verantwortungsbewussten und vorausschauenden Verkehrspolitik, den Pkw- und Lkw-Verkehr zu vermindern und ihn durch intelligenten ÖPNV- und Schienen-Transport zu ersetzen“. Diverse Studien belegen, dass mehr und größere Straßen nicht zu einer Reduzierung von Staus führen. Im Gegenteil: Neue Angebote schaffen neue Nachfrage und binnen weniger Jahre nimmt der Verkehr so weit zu, dass es auf den neuen Straßen wieder Stau gibt. Auch die Machbarkeitsstudie spricht von erheblichem induziertem Verkehr. Alle Infos, auch zur Route tagesaktuell hier: https://www.stoppa5ausbau.de/