Hessen,
Landesverband Hessen,
Frankfurt & Rhein-Main,
Pressemitteilung
Niemand braucht in Deutschland zehnspurige Autobahnen, erst recht nicht die Stadt Frankfurt, die sich längst gegen das Projekt positioniert hat.
Warum das Bundesverkehrsministerium an einer Idee festhält, die aus der Zeit gefallen ist und keine Akzeptanz vor Ort findet, blieb bis heute ein Geheimnis. „Was in den mehr als 500 Seiten der Studie steht, wird die alte Leier sein“, befürchtet Anja Zeller vom hessischen Landesverband des Verkehrsclub Deutschland. Die Verkehrszahlen der Gegenwart werden ohne Rücksicht auf veränderte Arbeitsweisen, Fortschritt und Zukunft hochgerechnet. Heraus kommt eine gut 75 Meter breite Asphaltpiste, auf der noch mehr Lärm, noch mehr Feinstaub und noch mehr Abgase in die Vorgärten der Menschen entlang der A5 emittiert werden. Wie mit dem Riederwaldtunnel, der 30 Prozent mehr Autos von Osten in die Stadt pumpen wird, soll der Autoverkehr gezielt auch im Westen der Stadt steigen.
Statt entlang der A5 den Schienen- und Nahverkehr zu stärken und attraktive Angebote zu fördern, hat die Autobahn GmbH nur eine Idee: Autobahn. Es ist mehr als enttäuschend, dass Bundesverkehrsministerium und Landesregierung hier kein brauchbares Alternativkonzept erarbeiten und stattdessen, über die Köpfe der betroffenen Menschen hinweg, die schlechteste Variante wählen. „Wenn die Autobahn GmbH Geld loswerden will, dann ist dieses in die Sanierung maroder Brücken besser angelegt“, ist sich Zeller sicher. „In Hessen und in Deutschland sind schon viele Brücken in die Knie gegangen, bisher glücklicherweise ohne Tragödien wie im Ausland. Wer die Menschen schützen und die Infrastruktur stärken will, hält den Bestand in Schuss und setzt nicht alles daran, in engem Siedlungsraum weiter zu bauen und dabei auch noch die Menschen vor Ort links liegen zu lassen.“
Der VCD fordert das Vorhaben aufzugeben. Sollte dies nicht geschehen, ist neben den Auswirkungen auf Natur, Flächenverbrauch, Luftschadstoffe und Lärmschutz auch die menschliche Gesundheit und die Klimawirkung zu bewerten.