Hessen,
Landesverband Hessen,
Frankfurt & Rhein-Main,
Pressemitteilung
Mit zweijähriger Verspätung hat es die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung endlich geschafft, den „Masterplan Mobilität“ für die Stadt Frankfurt zu beschließen.
Diese Strategie für eine nachhaltige urbane Mobilitätspolitik bis 2035 und darüber hinaus, die sich an den EU-Leitlinien eines Sustainable Urban Mobility Plans (SUMP) orientiert, ersetzt den längst veralteten Gesamtverkehrsplan, in dem das zu Fuß gehen und das Radfahren nicht mehr als eine Randnotiz waren. Der Masterplan Mobilität wurde 2022 mit breiter Bürgerbeteiligung erarbeitet.
„Als VCD haben wir gerne im Fachbeirat für den Masterplan mitgewirkt und den Prozess aktiv begleitet“, so Mathias Biemann, Sprecher des Verkehrsclub Deutschland (VCD), Regionalgruppe Rhein-Main. „Schmerzlich lange mussten wir auf die politische Beschlussfassung warten. Gut, dass der Fahrplan für Frankfurt nun steht. Er muss zügig mit Leben erfüllt werden.“
Der Masterplan mit seinen Teilplänen und Handlungsanweisungen sei ein Gesamtkonzept für alle Verkehrsarten und die seit seiner Erstellung immer wieder geäußerte Kritik oft überzogen. Durch die Bürgerbeteiligung und den Fachbeirat gab es gute Möglichkeit den Inhalt mitzugestalten. Es werde Zeit, dass nun endlich auch Fuß- und Radverkehr mehr Platz fänden. Beide sind grundlegend für unser aller Mobilität und wichtige Gewinnfaktoren für den Einzelhandel.
Ob die Veränderungen im Oeder Weg oder die schon vor Jahren vollzogene Sperrung der Hauptwache – immer wieder wurde reflexartig dagegen angekämpft und der Niedergang des Einzelhandels prophezeit. Heute zeigen sich die Umgestaltungen als Gewinn und auch in der Töngesgasse finden die neusten Veränderungen Anklang. Der Einzelhandel spricht sich dort mittlerweile für die Verkehrsberuhigung aus und die zugunsten von Grünflächen entfallenen Parkplätze wurden durch die umliegenden Parkhäuser problemlos kompensiert.
Positiv bewertet der VCD, dass der Masterplan Mobilität ein neues Maß für alle, die zu Fuß unterwegs sind, vorgeben will und sie mehr Sicherheit und Barrierefreiheit erwarten dürfen. Jedoch müsse der Plan hierfür konsequent verfolgt, das weit verbreitete Gehwegparken überprüft und die Parkraumbewirtschaftung zügig ausgeweitet werden, mahnt Biemann. In geeigneten Zonen, wie etwa in Bockenheim rund um die Leipziger Straße, sollten bald Superblocks eingerichtet werden, die den Durchgangsverkehr aus den Wohngebieten verbannen.