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Riedbahn Frankfurt-Mannheim: Kein 15 km langer Tunnel erforderlich

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) empört sich über die diese Woche vorgestellten erneuten Umplanungen der Deutschen Bahn für die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim im Bereich Lorsch–Mannheim. Dr. Felix Berschin vom VCD Regionalverband Rhein-Neckar: „Ein Monstertunnel mitten im Flachland ist mit Nichten ein großer Tag für die Region, sondern ein Schlag ins Gesicht von Fahrgästen und Wirtschaft“. Damit rückt die Neubaustrecke, die schon seit dreißig Jahren überfällig ist, erneut in weite Ferne.
Tagtäglich erleben die Fahrgäste im Ried und an der Bergstraße ein überlastetes Schienennetz. Auch für die Wirtschaft ist dieser Engpass mitten in Europa ein riesiges Problem. Während der Riedbahnsperrung muss etwa der Chemiestandort Ludwigshafen mit hunderten LKW auf der Straße die sonst übliche Anlieferung durch Güterzüge ersetzen.

„Dass ein 15 Kilometer langer bergmännischer Tunnel nun kostengünstiger sein soll als der zuletzt geplante 4 Kilometer lange Trog in offener Bauweise halten wir für vorgeschoben“, so auch Till Schäfer vom VCD Landesverband Hessen. Dies könnte zur Folge haben, dass andere notwendige Projekte nicht realisiert werden. Für einen neuen Tunnel in der nun geplanten Dimension geht der VCD von einer Milliarde Euro Zusatzkosten aus. Die zusätzlichen CO2-Emissionen eines solchen Tunnelbaus würden dazu führen, dass die Neubaustrecke in den ersten zwölf Jahren eine negative Umweltbilanz aufweisen würde.
Der VCD fordert Deutsche Bahn und Regionalpolitik auf, zur ursprünglichen Bündelungstrasse entlang der A67 und der A6 ohne Tunnel, dafür mit hohen Lärmschutzwänden zurückzukehren. Nicht nur ist die Bündelung der Verkehrsträger ein Gebot der Stunde. Auch werden Anwohnende durch den zusätzlichen Schallschutz zusätzlich besser vom Autobahnlärm entlastet. Das Argument der angeblich massiv betroffenen Landschaftsschutzgebiete auf dieser Strecke lässt der VCD nicht gelten, denn dieselben Politiker haben kein Problem mit einem sechs- oder gar achtspurigen Ausbau der Autobahnen (für den noch niemand einen Tunnel gefordert hat).
Der Hauptnutzen der Neubaustrecke ist die höhere Kapazität. Sie soll zudem zur Fahrplanstabilität beitragen, damit sich Fern-, Nah- und Güterverkehr nicht ständig gegenseitig behindern.

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