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Am Sonntag, dem 20.11.2022, findet ein Spaziergang entlang der geplanten B 49-Südumgehung bei Reiskirchen statt. Neben der Information über den geplanten Trassenverlauf und den damit verbundenen Eingriffen soll ein politischer Prozess angestoßen werden, dem angesichts des Klimawandels "völlig aus der Zeit gefallenen" Straßenbauprojekt Alternativen im Sinne der Verkehrswende entgegenzustellen und diese durchzusetzen.
Entgegen allen klima- und verkehrspolitischen Notwendigkeiten: Mit der Südumgehung der B 49 bei Reiskirchen steht unmittelbar "vor unserer Haustür" ein weiteres großes Straßenbauprojekt im Raum, das Natur großflächig zerstören und den Primat des Autoverkehrs weiter zementieren würde. Nach jahrelangem Einsatz des VCD gegen das Projekt mit dem Tiefpunkt der nun abgewiesenen Klage vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof erhebliche Investitionsmittel in den Straßenbau fließen, statt sie endlich konsequent in den öffentlichen und in den Radverkehr umzulenken. Gerade das Wiesecktal böte mit dem Ausbau der Vogelsbergbahn, einer leistungsstarken Busanbindung der nicht an der Bahnlinie liegenden Orte und mit dem Ausbau des Radwegs R7 zu einer auch im Alltag nutzbaren schnellen Radverbindung beste Voraussetzungen für die überfällige Verkehrswende, für die sich auch der VCD einsetzt.
Vor dem Hintergrund des sich immer stärker beschleunigenden Klimawandels muss die Verkehrswende höchste Priorität erhalten. Der Bedarf für eine Umgehungsstraße muss daher neu bewertet und abgewogen werden. Wir können uns nicht fatalistisch damit abfinden, dass der Verwaltungsgerichtshof die Südumgehung "abgesegnet" und damit ja lediglich eine Jahrzehnte alte Planung als rechtmäßig bewertet hat. Diese rein juristische Feststellung, gegen die die KlägerInnen nach Eingang der Urteilsbegründung zudem noch Rechtsmittel prüfen wollen (so auch der VCD-Landesverband), entbindet uns nicht davon, weiterhin alles dafür zu tun, dem Klimaschutz und der Verkehrswende zum Durchbruch zu verhelfen. Solange nicht gebaut worden ist, ist der politische Prozess nicht beendet.
Wer sich über das Projekt neu oder erstmals informieren möchte, hat hierzu am Sonntag, dem 20.11.22 bei einer Trassenbesichtigung im Rahmen eines "Sonntagsspaziergangs" Gelegenheit. Start ist um 14 Uhr bei der Feurwehr in Reiskirchen (Nähe Bahnhof). Bis zum Ende der Trasse im Osten beim "Sonnenhof" sind es ca. 4,9 km. Als Rückweg zum Ausgangspunkt kann der Radweg R 7 genutzt werden (2,3 km). Der hier verlinkte Flyer der Projektwerkstatt Saasen enthält alle praktischen Informationen für diesen Termin und viele Argumente gegen den Bau der Umgehungsstraße: https://www.projektwerkstatt.de/media/text/verkehr_b49_sonntagsspaziergang.pdf