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Landesverband Hessen
Der ökologische Verkehrsclub VCD weist die Forderung der Luftverkehrswirtschaft zurück, in Frankfurt komplett auf Nachtflugbeschränkungen zu verzichten. Bereits die jetzige Situation mit nur sechs Stunden Ruhe pro Nacht ist nicht mit der körperlichen Unversehrtheit der Anwohner zu vereinen.
Die Forderung, die aus einem Empfehlungspapier einer Kommission unter dem ehemaligen hessischen Verkehrsminister Dieter Posch hervorgeht, enthält u.a. die Formulierung an „national bedeutenden Flughäfen“ den Betrieb rund um die Uhr vorzuschreiben. Des Weiteren enthält das Papier unverbindliche Floskeln für „mehr Lärmschutz“. Der VCD Landesverband Hessen sieht hierin eine einseitige Prioritätensetzung, so VCD-Landesgeschäftsführer Martin Mützel:„Zuerst kommen die Lobbyinteressen des Luftverkehrs, zu allerletzt die Menschen nahe der Flughäfen. Das dürfen wir nicht hinnehmen.“
Der VCD Hessen setzt sich für ein bundesweites Verbot von Starts und Landungen zwischen 22 und 6 Uhr ein. Zudem müsse der innerdeutsche Luftverkehr auf die Schiene verlagert werden. Denn Fluglärm macht krank und bereits bei der jetzigen Belastung drohen gesundheitliche Schäden durch Lärm, darüber hinaus wird die Lebensqualität Betroffener stark beeinträchtigt. Fluglärm verursacht außerdem enorme volkswirtschaftliche Schäden: Wertverfall von Häusern und Grundstücken fällt darunter ebenso wie die Belastung des allgemeinen Gesundheitssystems durch die Behandlung von fluglärmbedingten Krankheiten.
Der VCD kritisiert auch den Noch-Landesverkehrsminister Rentsch, der das Papier als „vernünftigen Ausgleich“ bezeichnet hat. Es sei kein Ausgleich, alle Wünsche der Luftverkehrswirtschaft zu erfüllen.