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Kleinlinden: Über 500 Unterschriften für Tempo 30 auf der Wetzlarer Straße

Über 500 Unterschriften für Tempo 30 auf der Wetzlarer Straße überreichte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) der Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz im Rahmen der Sitzung des Ortsbeirats Kleinlinden am 29. September 2010. Patrik Jacob, Vorstand des Gießener Kreisverbandes des VCD, äußerte die Hoffnung, dass die Stadt Gießen diese eindeutige Willensbezeichnung der Kleinlindener Bevölkerung zum Anlass nehme, bei den weiteren Beteiligten (Land, Regierungspräsidium, Amt für Straßen- und Verkehrswesen) für die Beibehaltung des Tempolimits einzutreten. Auch der Ortsbeirat hat sich bereits einvernehmlich gegen eine Aufhebung des Tempolimits ausgesprochen. Frau Grabe-Bolz äußerte sich in einer ersten Reaktion wohlwollend gegenüber dem Anliegen der Unterzeichner und betonte, dass Gesetze für den Bürger da sein müssten und nicht  umgekehrt.

Auf der Wetzlarer Straße soll gemäß von Vorgaben der Landesregierung künftig wieder Tempo 50 gelten. Bislang ist hier Tempo 30 vorgeschrieben. Angesichts der gefährlichen und unübersichtlichen Situation in diesem Bereich mit engen Gehwegen, einer Fußgängerampel und einem Zebrastreifen sei dies unverantwortlich, so Jacob.

Der hessische Verkehrsminister Posch hatte die Regierungspräsidien angewiesen, bestehende innerörtliche Tempo-30-Anordnungen zu überprüfen. Rechtlich seien Geschwindigkeitsbeschränkungen nur in Ausnahmefällen möglich, so z:B. an Unfallschwerpunkten, geringen Gehwegbreiten oder vor Schulen und Kindergärten. Die Tempo 30-Regelung in der Wetzlarer Straße sei jedoch gerade eingeführt worden, weil es zu früher in der Wetzlarer Straße zu zahlreichen schweren Unfällen kam. Aus Sicht des VCD sei damit Tempo 30 auf der Wetzlarer Straße in jedem Fall zu rechtfertigen. Hinzu kämen die teilweise sehr engen Gehwege. Das Vorgehen der Landesregierung gehe völlig an an der Interessen der Bevölkerung vorbei und sei als zynisch und bürgerfern zu bezeichnen.

Tempo 30 erhöhe die Verkehrssicherheit erheblich, führte Jacob aus. So endeten bei Tempo 50 acht von zehn Unfällen mit Fußgängern tödlich. Bei Tempo 30 sterben zwei bis drei von zehn Angefahrenen. Hinzu komme noch die steigende Lärm- und Umweltbelastung bei höheren Geschwindigkeiten, die besonders die Bewohner in der engen Wetzlarer Straße träfen, deren Fenster teilweise nur einen guten Meter vom Straßenrand entfernt seien.

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