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Verkehrsclub: Bahnhofsunterführung mit Wermutstropfen Überdachung am Gießener Bahnhof zu kurz - Ausgang Lahnstraße sollte gebaut werden

Der Kreisverband Gießen des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) freue sich über die Neubau der Fußgängerunterführung am Gießener Bahnhof. Diese sei längst überfällig gewesen und biete nunmehr endlich einen ansprechenden Übergang zwischen allen Gleisen und zum Bahnhofsgebäude. Hervorzuheben sei ebenfalls, dass entgegen der ursprünglichen Planung auch an den Gleisen 2 bis 5 Aufzüge zur Unterführung eingebaut werden. Dies vermeide lange Umsteigewege, auch wenn es schade sei, dass direkt an Gleis 1 kein Aufzug eingebaut wurde, sondern nur etwas weiter in Richtung Gleis 11.

Als deutlichen Wermutstropfen bezeichnete der VCD jedoch, dass an den Gleisen 2 und 3 die Überdachung des Bahnsteigs sowohl nach Süden verschoben als auch verkürzt wurde. Das alte Dach war fast 150 Meter lang und damit 35 Meter länger als da alte Dach. Durch die Verkürzung verschlechtere sich der Wetterschutz für die Fahrgäste erheblich. Zwischen dem Ende des Dachs und der Überführung zum Parkhaus müsse man nun vor Regen und Schnee ungeschützt eine Strecke von annähernd 100 statt lediglich 15 Metern zurücklegen. Die beiden nachträglich installierten Wartehäuschen linderten das Problem nur unwesentlich.

Der VCD vermute, dass die Überdachung lediglich für die hauptsächlichen Nutznießer - die in diesem Bereich ein- und aussteigenden Erste-Klasse-Fahrgäste der wenigen Intercitys am Tag - verschoben wurde, während die Mehrzahl der Fahrgäste im Nahverkehr buchstäblich im Regen stehen gelassen würde.

Der VCD erneuerte seine Forderung, den direkten Zugang von der Unterführung zur Lahnstraße wieder zu öffnen. Der Ausgang zur Lahnstraße böte einen barrierefreien, leicht zu erreichenden Zugang und würde die Westseite des Bahnhofs deutlich aufwerten. So bestünde die Möglichkeit, die Nutzungskonflikte auf dem Bahnhofsvorplatz zu lösen, und den Pkw-Verkehr im Wesentlichen über die Bahnhofswestseite abzuwickeln, erläuterte Patrik Jacob für den VCD.

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